Die richtige Zahnputztechnik ist für die Zahngesundheit wichtig. Durch falsches Putzen können Zähne und Zahnfleisch geschädigt werden. Weg ‚geschrubbte‘ Zahnsubstanz bildet sich nicht wieder neu.

Kleinkinder und Kinder
Da die Motorik bei Kleinkindern noch in der Entwicklung ist, können diese die Zähne zunächst nicht selber sauber putzen. Daher empfehlen Zahnärzte, dass die Eltern den Kindern einmal täglich die Zähne putzen bzw. nachreinigen.
Die Zahnpflege bei den Kindern beginnt mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne.
Am besten klappt das Zähneputzen, wenn Ihr Kind selbst auch eine Zahnbürste oder etwas zum Spielen in die Hand bekommt. Auch wenn Ihr Kind die Zahnbürste noch nicht richtig anwenden kann, fördert es den Gewöhnungsprozess, wenn Sie mit ihrer Kinderzahnbürste bei Ihrem Kind abwechselnd mit seinen ‚Putzversuchen‘ putzen. Bei der Zahnbürste, mit der Sie täglich die Zähne Ihres Kindes putzen, darf der Stiel ruhig etwas länger sein, sodass Sie die Bürste gut führen können.

Ab dem 24. Lebensmonat
Je nach Entwicklungsstand sollte das Kind mit dem zweiten/dritten Lebensjahr zur selbständigen Zahnpflege angeleitet werden. Empfohlen wird eine Zahnbürste mit dickem Griff und besonders kleinem Bürstenkopf. Da Eltern in dieser Altersstufe immer noch gründlich nachputzen sollen, ist es nicht so wichtig, dass das Kind eine bestimmte Putztechnik erlernt. Wichtiger ist es, dass dem Kind eine Putzsystematik (Abfolge) beigebracht wird. Bedenken Sie, dass Sie das Vorbild Ihres Kindes sind. Was Sie für richtig halten und vorleben, wird Ihr Kind automatisch nachahmen.

Putztechnik
K(aufläche) A(ußen) I(nnen)-Methode

Als Putzsystematik hat sich die KAI-Methode hervorragend bewährt. Begonnen wird zuerst auf den Kauflächen. Die Zahnbürste wird mit horizontalen Hin- und Herbewegungen auf den Kauflächen bewegt. Erst unten, dann oben und genauso auf der linken Seite: erst rechts unten, dann rechts oben, dann links unten und dann links oben. Alle Kauflächen werden so geputzt.

Wichtig ist es in der Zahnpflege die gleiche Reihenfolge beizubehalten.

Danach die Außenflächen. Es werden mit der Zahnbürste Kreise oder Bälle bei leicht geöffneten Zahnreihen auf die Außenflächen der Seitenzähne gemalt. Wieder von hinten nach vorn, zuerst rechts, dann links. Dann werden die Zähne wie beim Abbeißen geschlossen oder gefletscht (!), weil sich so auch auf die Schneidezähne leichter Kreise malen lassen. Zum Schluss kommen alle Innenflächen unten und oben dran. Diese werden leider oft vernachlässigt. Dabei wird die Zahnbürste vom Zahnfleisch in Richtung zum Zahn (von Rot nach Weiß) geführt. Die Reihenfolge bleibt, wieder von rechts hinten nach links vorn, immer zuerst die rechte Seite, dann die linke.

Die systematische Reinigungsmethode mindestens zweimal täglich ist wichtig und sollte 3 Minuten dauern.

Wir empfehlen übrigens auch, dass die Eltern bis zum Schuleintritt einmal täglich die Zähne nachreinigen. Der Vorbildfunktion der Eltern, die gleichfalls mindestens zweimal täglich ihre Zähne putzen sollten, kommt dabei eine bedeutende Rolle zu.
Zur richtigen Putztechnik gehört natürlich auch die richtige Kinderzahnbürste.

Eine gute Kinderzahnbürste hat:

  • einen kleinen Bürstenkopf,
  • abgerundete Borstenenden,
  • Kunststoffborsten (keine Naturborsten),
  • einen dicken Griff.

Auch die Kinderzahnbürste soll etwa alle zwei Monate ausgetauscht werden, spätestens dann, wenn die Borsten zur Seite hin weg gebogen sind. Denn eine Zahnbürste, die länger als drei Monate in Gebrauch ist, entfernt ca. 30 % weniger Zahnbelag als eine neue.

Hinweis: Im Zuge des gestiegenen Umweltbewusstseins tendieren Menschen dazu, statt Zahnbürsten aus Kunststoff vermehrt Zahnbürsten aus recycelfähigen Naturmaterialien zu kaufen. Ein Zahnbürstengriff aus Bambus oder Holz zu wählen ist teurer und beeinflusst die Funktion der Zahnbürste nicht. Wichtig ist, dass die abgerundeten Borsten aus Kunststoff sind. Borsten aus Naturmaterialien sind nicht zu empfehlen. Wer der Umwelt etwas Gutes tun möchte, kauft Kunststoffborsten aus biologisch abbaubaren Kunststoffen (Polymere), die ebenfalls recycelbar sind.